Ein gefülltes Glas und eine Flasche Doppelbock stehen auf einem Tisch Ein gefülltes Glas und eine Flasche Doppelbock stehen auf einem Tisch
Foto: Gracia Sacher
01.03.2024
Bier

Die Tradition der Starkbiere während der Fastenzeit

Gracias Bierliebe

Redaktion: Gracia Sacher

Karneval gut überstanden? Dann kommen wir jetzt zur nächsten Tradition. Die Fastenzeit - wer liebt sie nicht?! Ich weiß ja nicht, wie das bei euch mit Fasten ist, aber glücklicherweise heißt es ja: Flüssiges bricht das Fasten nicht. Wer hat’s erfunden? Die Bayern. Wer genau? Die Mönche. Werden wir noch ein wenig genauer, dann sind es die Mönche des Paulaner-Ordens, die im frühen Mittelalter ihr erstes Fastenbier – ein Starkbier – gebraut haben. Denn das Bier, was zu dieser Zeit üblicherweise getrunken wurde, war einfach nicht nahrhaft genug. Wie soll man denn davon satt werden? Klar, dass da etwas Gehaltvolleres her musste.

Mehr Malz, mehr Hopfen, mehr Stammwürze (wisst ihr noch, all das, was sich vor der Gärung aus dem Malz und Hopfen im Wasser gelöst und letztendlich auch einen Einfluss auf den Alkoholgehalt eines Bieres hat), mehr Alkohol. Genau genommen muss Starkbier eine Stammwürze von mindestens 16 % aufweisen, ansonsten ist es kein Starkbier. Das hierzulande wohl bekannteste Starkbier ist der Bock. Machen wir diesen noch ein wenig stärker (Stammwürzegehalt von 18 %), nennen wir ihn Doppelbock. Und damit herzlich willkommen in der Fastenzeit.

Einen Doppelbock erkennt ihr traditionsgemäß bereits am Namen, denn bereits der erste seiner Art hatte die Endung „-ator“, was bis heute üblich ist. Ältester Vertreter und somit Ursprung ist der Salvator von Paulaner. Viele andere Brauereien haben versucht, ihn zu kopieren und verkauften ihn ebenfalls unter diesem Namen. Es wurde geklagt und somit musste man künftig sein Starkbier anders nennen. In der Regel wurde aber die Endung „-ator“ beibehalten. Daher: Augen auf beim Bierkauf. Aktuell findet ihr viele Bockbiere in den Getränkemärkten; auch das Original, der Salvator, ist meist gut vertreten.

Was sagt eigentlich der Papst dazu?

In der Bierwelt gibt es ja die eine oder andere amüsante Geschichte, auch im Fall der Starkbiere. Denn angeblich musste die Herstellung von Starkbieren in den Klöstern durch die kirchliche Obrigkeit genehmigt werden. Da stellte sich also folglich die Frage: Was sagt der Papst zum Starkbier? Um die Erlaubnis einzuholen, wurde ein Fass abgefüllt: Ab damit nach Rom, schön über die Alpen geschaukelt und immer wieder von der italienischen Sonne geküsst. Das macht ein Bier ordentlich sauer. Hat auch der Papst geschmeckt und das Bier als ungenießbar erklärt. Damit erteilte er den Mönchen dann auch die Braugenehmigung. „Sollen sie dieses Gesöff doch saufen, wenn sie wollen!“

In diesem Sinne: Lasst euch nicht einreden, ihr solltet während der Fastenzeit kein Bier trinken. Verweist in diesem Fall auf die Paulaner Mönche (oder von mir aus auf die Genehmigung durch den Papst) – und lasst es euch schmecken!

Cheers, Gracia


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